Rezepte der Luise Peters
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Luise Peters (1900–1991) lebte zusammen mit ihrer Mutter Maria (1877–1955) und ihrem Bruder Paul (1899–1987) in dem heute als Museum geführten „Haus Peters“ in Tetenbüll. Ihr Vater Johann Peters (1871–1924) betrieb als letzter Kaufmann den in der Eingangsdiele des Hauses sich befindenden Kolonialwarenladen aus dem Jahre 1820. Luise sammelte Rezepte, die, wie es üblich war, im Dorf mündlich überliefert wurden. Sie schrieb sie jedoch auf, fein säuberlich in ein Kontobuch der Sparkasse Garding aus dem Jahr 1930. Auf 32 Doppelseiten hielt sie 149 Rezepte fest, Zutatensammlungen ihrer Mutter und Großmutter sowie von Verwandten und Bekannten aus Tetenbüll. Luise sammelte überwiegend Backrezepte. Einige der Kuchenteige sind vielfach noch ohne die Zutat von Backpulver mit Hirschhornsalz oder Pottasche angesetzt. Darunter befinden sich viele „Klassiker“ der Eiderstedter Küche, „Sparrezepte“ aus der Kriegszeit und manches Hochprozentige. Neue Rezepte wurden ebenfalls ausprobiert, die aus den aufkommenden Modezeitschriften der 1960er Jahre abgeschrieben und gerne weitergegeben wurden. Diese handgeschriebene Sammlung umspannt eine Zeit von fast 100 Jahren. Da die Rezepte noch von Mutter und Großmutter stammen, können sie als lebendige Quelle der regionalen ländlichen Küche ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zugeordnet werden. Für Kenner Eiderstedts und für Freunde der Nordseeküste eine wahre Fundgrube mit reichlich Anregungen, die „historischen“ Rezepte in der heimischen Küche auszuprobieren.