Umschuldungsverhandlungen und Finanzkrisenübertragung
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Schuldenkrisen von Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch entwickelten Volkswirtschaften, haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder die Weltwirtschaft erschüttert. In den achtziger Jahren wurde fast ganz Lateinamerika in einen Abwärtsstrudel gerissen. Und die Asienkrise, die 1997 begann, griff von Thailand aus auf Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Südkorea über und weitete sich 1998 auch auf Russland, sowie Brasilien und Mexiko aus. Im Kontext internationaler Verschuldung kann solch eine „ Krisenansteckung“ von Ländern ausgehen, die ihren Schuldendienst zumindest teilweise einstellen, und Schuldnerländer treffen, die eigentlich rückzahlungswillig sind. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie sich die Ergebnisse spieltheoretischer Modelle internationaler Verschuldung verändern, wenn solche Ansteckungseffekte berücksichtigt werden. Mit Hilfe der eingeführten Modelle werden dann u. a. die folgenden Fragestellungen analysiert: Sollten Umschuldungsverhandlungen mit jedem Schuldnerland einzeln oder mit allen Schuldnern gemeinsam geführt werden? Wer profitiert von einem proportionalen Schuldenerlass für alle Schuldnerländer? Wann lohnt sich ein vollständiger Schuldenerlass für die Gläubiger?