100 Jahre Savitri Devi
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In Frankreich geboren und aufgewachsen, als Kind einer englischen Mutter und eines griechischen Vaters, wanderte Savitri Devi in den dreißiger Jahren nach Indien aus. Tief in der Vorgeschichte der indogermanischen Völker verwurzelt, empfand sich Savitri Devi nicht als Angehörige einer einzelnen Nation, sondern als Indoeuropäerin, als „Arierin“. So konnte sie sich guten Gewissens als „Nationalistin einer jeden Nation“ bezeichnen. An Indien, ihrer Wahlheimat, faszinierte die promovierte Philosophin besonders das arische Kastensystem, das es erlaubt, die hellrassigen Brahmanen und Krieger auch nach Jahrtausenden noch immer von den Nachfahren der deutlich dunkleren dravidischen Urbevölkerung des Subkontinents zu unterscheiden. Am Scharfsinn der vorchristlichen Denker der griechischen Antike geschult, erkannte Savitri Devi im Hinduismus den „letzten lebenden Ausdruck arischer Schönheit“, der einst auch in der heidnischen Antike in Europa geherrscht hatte. Schon früh zum Nationalsozialismus hingezogen, machte Savitri Devi sich die Anschauung angesehener indischer Gelehrter zu eigen, im deutschen Staatsoberhaupt Adolf Hitler eine Verkörperung des hinduistischen Gottes Wischnu zu sehen. Erst Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es Savitri Devi, das von den Alliierten verheerte „Heilige Land“, Deutschland, zu bereisen. Sie brachte den geknechteten Deutschen ein neues Evangelium: Das kali yuga, das Dunkle Zeitalter, nähere sich dem Ende und Hitler, das „gottgleiche Individuum, der Mann-gegen-die-Zeit“, habe Dekadenz und Verkommenheit den Todesstoß versetzen und der Menschheit ein neues satya yuga, ein neues Goldenes Zeitalter, bringen wollen. Diese Botschaft verkündete Savitri Devi bis an ihr Lebensende im Jahre 1982. Häufig auf Reisen, besuchte sie Freunde und Kameraden in der ganzen Welt, korrespondierte mit den herausragenden Zeitgenossen, lebte ein Leben in Armut und Hingabe und schrieb nicht weniger als 16 Bücher in verschiedenen Sprachen. Bisher lag nur ein einziges ihrer Werke auf Deutsch vor, und auch dieses ist seit Jahrzehnten vergriffen und selbst antiquarisch kaum erhältlich. Anläßlich ihres 100. Geburtstages publiziert der Regin-Verlag zwei Bücher der ungewöhnlichen Denkerin — Der Lotosteich sowie Angeklagt: der Mensch — und widmet ihr ein Einzelheft des Jungen Forums. Hierin werden zwei kürzere Aufsätze von Savitri Devi erstmals in deutscher Sprache vorgelegt, und zwei bisher unveröffentlichte und sorgfältig edierte Berichte von Weggefährten Savitris geben Einblick in ihr abenteuerliches Leben. Buch- sowie CD-Rezensionen zu der „west-östlichen Philosophin“ runden das Bild ab.