Solidarität und Markt
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In Deutschland wie in den übrigen Staaten der EU befinden sich die Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtspflege in einem tief greifenden Umbruch. In der Diskussion werden jenseits aller Detail- und Finanzierungsfragen auch grundlegende Systemfragen aufgeworfen: Sind die europäischen Sozialstaaten mit ihrem Modell einer öffentlichen Verantwortung für das Schicksal ihrer Bürger zukunftsfähig? Wie soll künftig die Balance zwischen sozialstaatlicher Verantwortung und Fürsorge für die Bürger und individueller Eigenverantwortung und Vorsorge in einem neuen Sozialmodell gestaltet werden? In welche Richtung zielen die gegenwärtigen Reformen, wie wird das Gesellschafts- und Sozialmodell der Zukunft in Deutschland und Europa aussehen? Welche Rolle kommt den Wohlfahrtsverbänden im gegenwärtigen Umbruch zu? Sollen sie künftig die Verantwortung für die Aufgaben und Funktionen übernehmen, die der Sozialstaat sich nicht mehr zutraut? Solche Fragen tangieren auch den qualifizierten Beitrag der Kirchen in der Diskussion um das zukünftige Gemeinwohl: „Suchet der Stadt Bestes!“ (Jer 29,7)