Landmüller und Industrialisierung
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Je technischer die Mühlen wurden, desto romantischer gestaltete sich ihr Ruf. Die als „seelenlos“ empfundene Technik erzeugte und tradierte die bis heute üblichen Stereotypen über die „klappernde Mühle am rauschenden Bach“ oder „die schöne Müllerin“. Wie aber sah der Lebensalltag, das Sozialgefüge und die Beziehung zur Obrigkeit während der Industrialisierung für die Landmüller wirklich aus? Diese Untersuchung zeigt am Beispiel der fränkischen Schwabachmühlen die Alltagspflichten der Bewohner, den äußerst streitbaren Umgang der Müller mit Nachbarn und Berufskollegen, die harten Arbeitsbedingungen und die Unfähigkeit des alten Handwerks die wirtschaftlichen und technischen Neuerungen des 19. Jahrhunderts in die Mentalität des „ganzen Hauses“ zu integrieren. Erstmalig entsteht ein strukturgeschichtliches Gesamtbild des bis heute von Märchen und Liedern umrankten Müllerhandwerks.