Selbstwahrgenommene Kompetenz und soziale Akzeptanz bei Personen mit geistiger Behinderung
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Die Selbstkonzeptforschung ist sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene mit geistiger Behinderung wenig entwickelt. Hinzu kommt, dass die meisten Forschungsarbeiten von einem negativen, empirisch nicht hinterfragten Selbstkonzept ausgehen, häufig bedingt durch den Mangel geeigneter Fragebögen bzw. Messmethoden. Die vorliegende Studie untersucht den holländischen Bilderfragebogen zur Messung der selbstwahrgenommenen Kompetenz und sozialen Akzeptanz hinsichtlich seiner psychometrischen Qualität und praktischen Anwendbarkeit für erwachsene Personen mit geistiger Behinderung in Deutschland. Über die Prüfung der Hauptgütekriterien soll sowohl für die Sportpsychologie als auch für die Sonderpädagogik ein Messinstrument bereitgestellt werden, dass sowohl für die Diagnostik von Ist-Zuständen als auch zur Verlaufskontrolle von Bewegungs-, Spiel und Sportangeboten eingesetzt werden kann. Der Bilderfragebogen ermöglicht weiterhin die Beschreibung und Charakterisierung des Selbstkonzepts in motorischen, kognitiven und sozialen Kompetenzbereichen. Die selbstwahrgenommene Kompetenz scheint nicht nur in der alltäglichen Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung eine wichtige Rolle zu spielen. Gewonnenes Wissen über die selbstwahrgenommene motorische und soziale Kompetenz kann Aufschluss über die langfristige motivierte Teilnahme an einer sportspezifischen Intervention geben. Ihre Bedeutung rückt dann in den Vordergrund, wenn es darum geht, die Motivation für Bewegung, Spiel und Sport bei Menschen mit geistiger Behinderung zu erklären. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch Beziehung zwischen selbstwahrgenommener und tatsächlicher Kompetenz bei Menschen mit einer geistigen Behinderung. Die Forschungsarbeit beleuchtet dieses weitgehend unerforschte Gebiet innerhalb der Behindertenpädagogik.