Landschaftsrekonstruktion im Siedlungsgebiet von Troia
Autoren
Mehr zum Buch
Troia übt seit Jahrhunderten eine große Faszination auf die Menschheit aus. Bereits die ersten Grabungen an dem bekannten Siedlungsplatz durch H. Schliemann, W. Dörpfeld und C. Blegen haben umfangreiche archäologische Funde und Erkenntnisse erbracht. Seit der Wiederaufnahme der Grabungen durch das Tübinger Forscherteam um M. Korfmann bilden naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden einen integralen Bestandteil der Forschungen. Auf der vielfältigen Datengrundlage der neuen Untersuchungen wurden in der hier vorgestellten Arbeit die geologisch-archäologischen Zusammenhänge des Gebietes ummittelbar um den Burgberg von Troia näher erforscht. Dabei kamen geochemische (RFA, stabile Isotope), sedimentologische (u. a. Faziesanalyse) und geochronologische Methoden (OSL, 14C) zum Einsatz, mit deren Hilfe der Landschaftsrekonstruktion um Troia neue Details hinzugefügt werden konnten. Der Leser erfährt zunächst eine kurze Einführung der archäologischen Entwicklung der Siedlung Troias und der geologischen Verhältnisse der Biga- Halbinsel. Sie erfahren erstmals in deutscher Sprache Ergebnisse zu den geochemischen Charakteristika der Ablagerungen direkt unterhalb des Burgberges von Troia. Darüber hinaus erfährt der Leser erstmals etwas zur Datierung der Sedimente in der Troas mittels der Optisch Stimulierten Lumineszenz (OSL), sowie etwas über die Möglichkeiten OSL-Daten in Abhängigkeit von Korngrößen und Wassergehalt der Sedimente zu interpretieren. Am Beispiel Troias werden exemplarisch geowissenschaftliche und moderne physikalische Methoden angewendet und dargestellt, welche Ergebnisse sich daraus ableiten lassen.