Arthur Pieck (1899 - 1970)
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Arthur, der Sohn des späteren Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, stand stets im Schatten seines Vaters. Schon in frühen Jahren war er durch die Tätigkeit seines Vaters mit der sozialistischen Bewegung in Kontakt gekommen. In der elterlichen Wohnung gingen damals bekannte Sozialdemokraten wie Rosa Luxemburg, Käte und Hermann Duncker sowie Franz Mehring ein und aus. So war es nicht weiter verwunderlich, daß er bereits als Jugendlicher Funktionen in der Sozialistischen Jugendbewegung übernahm, später erst der USPD und folgerichtig der KPD beitrat. Schon sehr frühzeitig engagierte er sich in den zwanziger Jahren in verstärktem Maße in der proletarischen Kunst- und Kulturszene. Er war mit Erwin Piscator eng befreundet und wurde mit ihm gemeinsam in den Vorstand des Internationalen Arbeiter-Theaterbundes gewählt. Aber auch mit Hanns Eisler, Alfred Kurella, John Heartfield, Erwin Geschonnek, Lotte Loebinger und anderen Schriftstellern und Schauspielern war er gut bekannt. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit Gustav von Wangenheim, der wie er bis zu seinem Lebensende im Ortsteil Berlin-Biesdorf lebte. Nach Emigration in Paris und Moskau leistete er als Angehöriger der Roten Armee Aufklärungsarbeit an der Front und in Kriegsgefangenlagern. Kurz vor Kriegsende wurde er durch die KPD-Führung im Range eines Offiziers der Sowjetarmee nach Berlin geschickt und war im Stab von Bersarin tätig. Mit dem Einsatz des Berliner Magistrats wurde ihm die Stellung eines Stadtrates für Personal und Verwaltung, einer der einflußreichsten Arbeitsbereiche, übertragen. Mit dem Tod seines Vaters im Jahre 1960, er war mit ihm sehr innig verbunden, ging sein Zugang zur obersten Partei- und Staatsführung, den einflußreiche Funktionäre schon damals nicht gern sahen, zu Ende. Da er das erkannt hatte, reichte er seinen Rücktritt ein und kümmerte sich fortan um die Traditionspflege der Familie Pieck.