Die Belastungs-Beanspruchungssituation bei Langstreckenpiloten
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Die Organisation einer Fluglinie beeinflusst die Beanspruchung von Langstreckenpiloten. Sinkt die Qualität der Organisationsleistung, kommt es zu einem Ansteigen der Beanspruchungsparameter. Auf insgesamt 28 Langstreckenflügen wurde die Beanspruchung der Piloten mit 2 verschiedenen Methoden erhoben. Der physiologische Beanspruchungsparameter - HERZFREQUENZVARIABILITÄT - wurde aus EKG-Daten gewonnen. Die subjektiv empfundene Beanspruchung konnte mit der B-Skala des BMS II Fragebogens ermittelt werden. Der Einfluss von Fehlleistungen der Organisation, wurde sowohl in den EKG-Daten, sowie in den subjektiv empfundenen Beanspruchungswerten eindrucksvoll sichtbar. Vor allem jüngere Kapitäne neigen zu erhöhten Fehlerraten unter hoher Beanspruchung. Diese Zusammenhänge sind sicherheitsrelevant. Der Organisation von Fluglinien muss bei Flugunfalluntersuchungen eine größere Bedeutung zugemessen werden. Diese Studie wurde von einem Piloten als wissenschaftlichen Untersuchungsleiter durchgeführt. Dadurch war es möglich, alle flugbetrieblichen Prozesse genau zu dokumentieren, die dem rein wissenschaftlich orientierten Beobachter verborgen blieben. Diese Art der Untersuchungsdurchführung sowie die enorme Anzahl der erhobenen Daten machen diese Studie einzigartig. Es handelt sich hier um die erste wissenschaftliche Arbeit weltweit, die nach den beschriebenen Kriterien durchgeführt wurde.