Unter dem Schatten von Garudas Schwingen
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Staat, Nation und verschiedene andere Identifikationsmerkmale einer Gesellschaft wie Religion, Volk, Sprachgruppen, usw. sind in einem Vielvölkerstaat wie Indonesien offensichtlich nicht kongruent. Die indonesischen Regierungen versuchen seit der Staatsgründung 1945, den Staat durch die Bildung einer 'indonesischen Nation' aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu stärken - ein ambitioniertes Vorhaben, das heute nur teilweise als gelungen bezeichnet werden kann. Die vorliegende Arbeit nähert sich der Nation Indonesien aus ideengeschichtlicher und staatstheoretischer Perspektive an. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, inwieweit die indonesische Nation „zugleich ein großartiges Projekt und der blanke Irrsinn“ ist (Clifford Geertz 2005 in: lettre international). Entwicklungen aus den Bereichen Staatsgeschichte, Staatsphilosophie, Religion und Rechtsdiskurs werden untersucht, um zu einer Neubewertung des Gedankens der nationalen Einheit unter den Bedingungen der Zeit nach Suharto zu gelangen.