Die Fransenfledermaus in der Westfälischen Bucht
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In Nordrhein-Westfalen ist das Münsterland ein Verbreitungsschwerpunkt der Fransenfledermaus, Myotis nattereri. Sie hat hier nicht nur Sommerquartiere in Wäldern und Gebäuden, sondern auch ein Massenwinterquartier in einem alten Brunnenschacht in den Baumbergen. Mehrjährige Untersuchungen in diesem Quartier und anderen Lebensräumen führten zu neuen Einsichten in die Aktivitä-ten und Strategien der Fransenfledermaus. Bei unzähligen nächtlichen Beobachtungen und Netzfängen, durch telemetrische Verfolgung von Tieren, automatische Lichtschranken an Quartieröffnungen und Beringungen kristallisierten sich im Jahreslauf vier Hauptaktivitätsphasen der Population heraus: das Verlassen des Winterquartiers, die Frühsommer- und Spätsommerschwärmphase sowie der Einflug ins Winterquartier. Die Fransenfle-dermäuse erwiesen sich zudem als Traditionalisten, die regelmäßig in die einmal gewählten Quartiere zurückkehren. Aus den Ergebnissen der umfassenden Populationsstudie leiten sich Anforderun-gen für Maßnahmen zur Erhaltung dieser Fledermausart ab. Besondere Aufmerk-samkeit muss dabei den unterirdischen Quartieren gewidmet werden, zu denen Fransenfledermäuse aus einem weiten Einzugsgebiet zum Schwärmen und Überwintern kommen.