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Praxis der Software-Messung

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Der Bedeutungszuwachs software-basierter Systeme und Services und ihre Ausbreitung auf immer weitere Lebensbereiche der Gesellschaft vollzieht sich immer schneller. Software ist sozusagen überall, aber auch Software-Fehler können überall sein. Damit einhergehend nimmt die Bedeutung der Messung und Bewertung von Software enorm zu: Software-Chancen müssen erkannt, Software-Risiken analysiert und vermieden werden. Die Software-Messung verfolgt hierbei keinen Selbstzweck, sondern sie dient dem besseren Verständnis solcher Systeme und Services und der Beurteilung ihrer Potentiale und Einsatzrisiken. Hinzu kommen neue Trends für Software-Messungen wie beispielsweise die Möglichkeit, massive Datenbestände in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen einfach aufzubauen zu können. Dies eröffnet zahlreiche Analysemöglichkeiten, beispielsweise das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten oder die Anwendung komplexer Diagnoseverfahren. Sehr wichtig ist allerdings, möglichst genau zu definieren, welche Datenbestände gebraucht werden, um die jeweiligen Informationsbedürfnisse zu befriedigen und wertvolle Informationen zu gewinnen. Hier spielt die zielorientierte Ableitung von Metriken aus Zielen bzw. Messzielen eine entscheidende Rolle. Programme aus dem Bereich D2I („Data to Intelligence“) unterstreichen die Bedeutung der Thematik. Im Bereich der Qualitätsmodellierung gewinnen Messverfahren an Bedeutung: Beispielsweise steht der Bereich der sogenannten 'eingebetteten Systeme' vor der Herausforderung, sich öffnen zu müssen, sodass eingebettete Systeme mit Software-Systemen der Umwelt kommunizieren können. Dies hat nicht nur Konsequenzen in Bezug auf die Sicherheit, sondern ändert das gesamte Entwicklungsparadigma. Man stelle sich vor, dass sämtliche Geräte eines Haushalts oder beispielsweise Autos mit Apps oder Services gekoppelt werden können, die aus einer Cloud geladen werden können. Dies ist de facto keine Zukunftsvision mehr, sondern zunehmend Realität. Alte Qualitätsmodelle und Standards werden unbrauchbar und neue müssen definiert werden. Software- Messverfahren werden hierbei einen entscheidenden Beitrag liefern. Auch die Weiterentwicklung von Messverfahren geht voran: Konzentrierte sich die Software-Messung bisher vorwiegend auf technische Fragestellungen, kommt man zunehmend nicht mehr darum herum, technische Aspekte mit wirtschaftlichen Aspekten zu verknüpfen. Software-Engineering- Entscheidungen sind zunehmen keine rein technischen Entscheidungen mehr. Beispielsweise kann der verfügbare Speicher nicht mehr als Konstante betrachtet werden, die durch die Anzahl der verfügbaren Datenserver einer Organisation begrenzt ist. Datenressourcen kann man heutzutage ohne größere technische Anstrengungen kaufen und per Internet bereitstellen lassen. Die Frage nach der Größe des Speicherplatzes erfordert messbasierte Entscheidungsmodelle, die technische und wirtschaftliche Aspekte integrieren. Moderne Messverfahren wie GQM+Strategies können hiermit umgehen. Weitere Entwicklungen im Hinblick auf Software-Messverfahren liegen unter anderem in der Kopplung von modernen Visualisierungs- mit Messverfahren und der Hybridmessung, d. h., der Kopplung qualitativer und quantitativer Messverfahren.

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