Dolor und ingenium
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„So ähnlich – und doch so verschieden!“ So könnte die Bewertung zu den drei uns erhaltenen römischen Liebeselegikern lauten (Tibull, Properz, Ovid). Zur Zeit des Augustus erfuhr die römische Liebeselegie eine kurze, aber hochintensive Blüte. Unter der Maske der subjektiv-erotischen Dichtung verfolgen die Elegiker eine Vielzahl nuancenreicher und komplexer poetischer Ziele. Diese sind zumeist mit höchster Raffinesse hinter der beim ersten Lesen aufscheinenden Sinnebene der Texte verborgen, und sie erschließen sich, zumal in ihren poetischen und zeitpolitischen Querverweisen, erst beim wiederholten Lesen. Die Verfasserin betrachtet Liebesklagen des Tibull und des Properz sowie aus den „Amores“ des Ovid und analysiert poetologische Selbstaussagen der drei Elegiker. Von diesen beiden Ansatzpunkten ausgehend arbeitet sie Grundmerkmale der Dichter heraus. Sie sucht hinter dem Verbindenden der gemeinsamen erotischen Thematik das methodisch-poetologisch Trennende und zeigt individuelle dichterische Wege der Elegiker auf.