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Noëls Aufmerksamkeit gilt den Rissen in Wänden, dem aufgeplatzten Straßenbelag und den feinen Adern auf der Oberfläche eines Steins. Mit dem neugierigen Blick eines Flaneurs hinterfragt der Künstler die Bildwürdigkeit von Kinderkritzeleien, abblätternder Farbe oder dem Schattenspiel eines Metallgitters auf einer bunten Wand. Immer wieder entdeckt Noël überraschende Erschütterungen der scheinbaren Erfahrungsgewißheit, die die Grundlagen der menschlichen Weltsicht bilden. Vage Erinnerungen steigen auf, wenn man sich den graphischen Mikrowelten Noëls nähert. Strichfolgen wecken Assoziationen an einen sich schlängelnden Flußverlauf, während sich überkreuzende Linien an ein rhizomartiges Wurzelwerk erinnern. Mal erscheint die Welt aus der Vogelperspektive, dann fühlt sich der Betrachter in mikroskopisch vergrößerte Strukturen eingewoben. Das Spiel zwischen Distanz und Nähe führt zu einer unabschließbaren Erfahrung des permanent in Bewegung gehaltenen Blicks. Noëls Zeichnungen zeugen von dynamischen Bewegungen der Hand und plötzlichem Innehalten. Abrupte Abbrüche der Linienführung zugunsten eines Richtungswechsels sondieren den Raum des Blattes neu. Das Eindringen wuchernder Lineamente verwandelt die zuvor ungestaltete Fläche in einen aktionsgeladenen Raum, in dem eine endlose Interaktion zwischen den graphischen Spuren und der Leere des Blattes stattfindet.
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Martin Noe͏̈l, Uwe Schramm
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2005
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