Versicherungstechnische Bewertung unterschiedlicher Deckungskonzepte für Terrorismusrisiken
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Seit dem Anschlag vom 11. September 2001 ist unmissverständlich klar geworden, dass die terroristische Bedrohung nicht mehr länger ignoriert werden darf. Die Anschläge von Madrid (2004) und London (2005) sind weitere Belege dafür, dass das Schadenausmaß terroristischer Aktionen systemimmanent immer weiter zuzunehmen droht. Nicht zuletzt deswegen ist das Terrorismusrisiko in den zentralen Blickwinkel der Versicherungswelt gerückt. Gleichzeitig belegen empirische Untersuchungen, dass Terrorismus kein neues Phänomen in der Versicherungswirtschaft ist, versicherungstechnisch aber weitgehend unbehandelt blieb. Umso dringlicher sind deshalb Maßnahmen zu ergreifen, die darauf abzielen, die durch Terrorismus verursachten Schäden für die Gesellschaft bewältigbar zu machen. Als Reaktion wurden in vielen Ländern sowohl staatliche Terrorismuspools wie auch privatwirtschaftliche Deckungskonzepte entwickelt. Dabei befasst sich eine zentrale Fragestellung bei der Untersuchung von Deckungskonzepten mit der Thematik, ob Terrorismusrisiken überhaupt versicherbar sind und wenn dies nicht zu verneinen ist, wie man derartige Risiken modellieren kann. Bisherige Modellierungsansätze für Terrorismusrisiken zeigen auf, dass man entweder bestrebt ist, das Terrorismusrisiko an sich oder die Kumulproblematik des Terrorismusrisikos zu bewerten. Holistische Terrorismusmodelle kombinieren dagegen beide Ansätze und verbinden diese zusätzlich mit versicherungsfremden Ansätzen. Generell ist allen Methoden gemein, dass die traditionellen Wege der Risikotragung aufgebrochen werden, um ein Risiko mit extrem großem Bedrohungspotenzial für die Versicherungswirtschaft handhabbar zu machen.