Plumpsklo, Abort, stilles Örtchen
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Jedes Bauwerk hat seinen individuellen Charakter, geprägt durch den Standort, die Bauzeit und seine jeweiligen Erbauer, aber auch durch die Auswahl der Baustoffe und ihre handwerkliche Verarbeitung. Deshalb hat jede Landschaft ihre Bauweisen, die sich durch Jahrhunderte entwickelt haben. Erst durch die industrielle Produktion von Baustoffen sowie das schnelle Anwachsen der Städte haben sich diese Grenzen zunehmend verwischt. Es ist heute sehr spannend, diesen Baudetails im Detail nachzuspüren, sie zu erkennen und zu erhalten und dabei Respekt für gewachsene historische Werte zu zeigen. Seit jeher fordert die menschliche Notdurft tagtäglich ihr Recht und jede Zeit und jede Kultur hatte hierfür andere Lösungen parat. Das Wasserklosett ist anderes als oftmals behauptet keine Erfindung des Engländers Harrington, sondern war bereits in antiken Hochkulturen bekannt. Man thronte nicht nur auf hölzernen Brillen und Donnerbalken, sondern auch auch auf marmornen Sitzen und edlen Folianten. Die Entwicklung ging von Vase und Nachttopf über Leibstuhl und Plumpsklo zu den heute üblichen Spülklosetts. Komfort und Bequemlichkeit, Hygiene und Entsorgung, Schamhaftigkeit oder geselliges Beisammensein bestimmten den Ort und die bauliche Ausführung dieser Lokalität, für die es Hunderte von Bezeichnungen gibt. Genauso vielfältig sind die Entsorgungsmöglichkeiten Eimer, Grube, Kanal und deren Kreislaufvarianten zurück zur Natur. Dieses Buch schildert in einem bau- und kulturgeschichtlichen Rückblick die vielen interessanten Facetten, die es rund um das Thema Plumpsklo zu entdecken gibt.