Einsatz von wasseremulgierbaren Epoxidharzen für die Restaurierung des Rosengranits von Assuan am Beispiel der Säulenkolonnade von Tell Basta (Ägypten)

In der Vergangenheit führten viele Restaurierungen in der Spätfolge zu katastrophalen Ergebnissen. Durch den Einsatz unpassender Restaurierungsmaterialien wurden zusätzliche Schadensmechanismen in Gang gesetzt. Die restaurierten Objekte zerfielen noch schneller, die Schäden entwickelten sich noch extremer. Die Fragen des Schutzes und der Konservierung von Rosengranit sind bis heute noch nicht behandelt. Insgesamt fehlen im Bereich der archäologischen Konservierung Untersuchungen, welche die naturwissenschaftlichen Grundlagen mit der restauratorischen Praxis verbinden und damit die getroffenen Maßnahmen auf eine gesicherte Basis stellen. Angesichts früherer Fehlschläge ist für die Anpassung der geeigneten Restaurierungsmethoden und -materialien von äußerster Bedeutung, speziell für das bislang in dieser Hinsicht gänzlich unbearbeitete Gebiet des Rosengranits in erster Linie die Eigenschaften dieses Material zu erforschen. Dies geschah mit Hilfe einer Vielzahl von Untersuchungen. Diese Untersuchungen, die Schadensaufnahme, die Schadensanalyse und die Beobachtungen vor Ort ermöglichten es, ein Modell zum Schadensvorgang des Rosengranits von Assuan zu entwickeln. Dieses Modell war die Basis für die Entwicklung von geeigneten Materialien zu Konservierung und Schutz der Kunstwerke aus Rosengranit von Assuan. Die durchgeführten Laboruntersuchungen der Kenndaten, der zu Anwendung kommenden Materialien bereiten die Grundlage für die restauratorische Tätigkeit vor Ort. Im theoretischen Teil werden die Bedeutung des Rosengranits in der Kunst speziell in der Tempelanlage von Tell Basta (Ägypten) vorgestellt und die kapillaren und physikalischen Eigenschaften besprochen. Darüber hinaus werden die Verwitterungsschäden und die Schadensquellen analysiert. Im Untersuchungsteil wird der Einsatz von wasseremulgierbaren Epoxidharzen für die Restaurierung des Rosengranits am Beispiel der Säulenkollonade des Tempels der Göttin Bastet erforscht. Der Schwerpunkt liegt auf der Problemlösung bei den Rissinjektagen.