Modernisierende Entwicklungen in Osteuropa zwischen Fremdbezug und Kampf und Autonomie
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Die modernisierenden Entwicklungen in Osteuropa sind meist mit einem Dilemma verbunden: Wie partizipiert man an den Errungenschaften der Moderne und bewahrt trotzdem die eigene Identität und Autonomie? Die postsozialistische Transformation wird aus sozialwissenschaftlicher Perspektive als ein neuer Modernisierungszyklus betrachtet. Die Zyklen verlaufen nach ähnlichen Mustern, jedoch in jeweils unterschiedlichem, kontextuellen Rahmen. Auf der Basis eines analytischen Konstrukts wird festgestellt, dass der Grad an Peripherisierung der osteuropäischen Gesellschaften eine wesentliche Bestimmungsgröße der modernisierenden Entwicklungen darstellt. Die Verarbeitung des daraus resultierenden strukturellen Drucks wird sowohl auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene analysiert, als auch in seiner Wirkung auf einzelne wirtschaftliche Organisationen. Dabei stehen die Machtkonstellationen und Legitimationsmuster sowie die auf den verfügbaren Ressourcen beruhenden Autonomisierungsstrategien der Akteure im Mittelpunkt des Interesses. So gelingt auch ein Blick auf das Geschehen, das sich hinter den institutionellen Fassaden abspielt. Empirische Forschungsergebnisse unterstützen das Verständnis von der postsozialistischen Transformation im Wirtschaftsbereich als Umgestaltungsprozess der Sozialorganisation und der Legitimierungsmuster, wodurch eine Vielfalt von neuen Ordnungen zustande kommt.