Die Entwicklung der Wiederholungsstrategie im späten Grundschulalter
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In den letzten 35 Jahren wurden bereits zahlreichen Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Gedächtnisstrategien durchgeführt. Der Einsatz von Strategien hat sich dabei als eine wichtige Determinante für Verbesserungen in der Gedächtnisleistung im Laufe des Grundschulalters erwiesen. Bislang konzentrierten sich die Arbeiten hauptsächlich auf die so genannte „Kategorisierungsstrategie“, bei der Informationen anhand ihrer kategorialen Struktur eingespeichert und reproduziert werden. Das zentrale Anliegen des Autors ist die längsschnittliche Untersuchung des Entwicklungsverlaufs der „Wiederholungsstrategie“, für die vergleichsweise wenige Forschungsarbeiten existieren, die zudem auch noch grösstenteils querschnittlich angelegt waren. Die Wiederholungsstrategie ist dadurch gekennzeichnet, dass seriell dargebotene Informationseinheiten zusammen wiederholt werden, um besser eingespeichert und anschliessend besser abgerufen werden zu können. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass im Laufe des Grundschulalters ein Übergang vom so genannten „singulären Wiederholen“ (eine Informationseinheit wird ständig wiederholt, z. B. „Radio, Radio, Radio“) zum „kumulativen Wiederholen“ (mehrere Informationseinheiten werden zusammen wiederholt, z. B. „Radio, Orgel, Schaukel“) statt findet. Es werden in der Studie bislang unbekannte Aspekte des Entwicklungsverlaufs der Wiederholungsstrategie untersucht und folgende Fragen beantwortet: entwickelt sich das strategische Verhalten sprunghaft oder eher graduell? Geht der erstmalige Strategieerwerb mit einer Verbesserung in der Abrufleistung einher oder liegt ein Nutzungsdefizit vor? Wie hängt der Strategieeinsatz mit anderen Determinanten des Gedächtnisses zusammen?