Autonomie oder staatliche Kontrolle: Ansiedlung, Heirat und Hausbesitz von Juden im Fürstentum Halberstadt und in der Grafschaft Hohenstein
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In dieser wissenschaftlichen Arbeit werden die Ansiedlung, die Heirat und der Hausbesitz von Juden erläutert, sowie die dafür geltenden Vorschriften und die Genehmigungsprozeduren. Dies erfolgt am Beispiel des unter brandenburg-preußischer Herrschaft stehenden Fürstentum Halberstadt, dessen jüdische Gemeinde in dem betrachteten Zeitraum 1650-1800 in der Judenschaft Brandenburg-Preußens erhebliches Gewicht hatte. Die Arbeit setzt die zeitliche Entwicklung der jüdischen Bevölkerung und des Hausbesitzes zu der Judenpolitik der verschiedenen Herrscher in Beziehung und zeigt auf, dass die Beschränkungen der Ansetzung von Kindern auf das Schutzrecht der Eltern, der Heirat und des Hausbesitzes, insbesondere zur Regierungszeit Friedrichs II., zu der von diesem beabsichtigten Reduzierung der Judenschaft von Halberstadt führten. In der Arbeit wird ferner dargestellt, inwieweit die jüdische Gemeinde im Zusammenhang mit den behandelten Vorgängen noch Autonomie wahren konnte oder durch staatliche Kontrolle eingeengt wurde. Die Arbeit beschreibt somit wichtige Aspekte des jüdischen Lebens in der Frühen Neuzeit, exemplarisch dargestellt am Fall der brandenburg-preußischen Provinz Halberstadt. Die Ergebnisse sind darüber hinaus nicht nur für die jüdische Geschichte von Brandenburg-Preußen, sondern für die Geschichte der Juden im gesamten Alten Reich und in Mitteleuropa von Bedeutung.