Die Generalklausel im europäischen Privatrecht
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Seit langem verarbeitet die romanische Rechtsfamilie Anregungen aus dem deutschen Privatrecht. In diesen innereuropäischen Rezeptionsprozessen entstand der heutige Kern kontinentaleuropäischen Privatrechts: eine kritische Synthese französischer, deutscher, mittlerweile auch angloamerikanischer Ansätze. Daraus ist für Dogmatik, Methode und System Europäischen Privatrechts einiges zu lernen. Zugleich bietet sich der deutschen Wissenschaft die Gelegenheit zu einem Blick in den Spiegel: auf die Überzeugungskraft ihrer Modelle, auf die Außenwirkung, welche sie in den Zeiten des Gemeinschaftsprivatrechts erwarten darf, auf ihren Einfluß in einer vielsprachigen, historisch geprägten Integrationsgemeinschaft. Der Tagungsband stellt die Frage nach der Leistungs- und Exportfähigkeit deutscher Privatrechtsdogmatik für ein klassisches Thema, das in Europa ständig an Bedeutung gewinnt, namentlich in der gegenwärtigen Kodifikationsdebatte: für die Generalklausel und ihren Gebrauch durch Gesetzgeber und Rechtsanwender. Fünf Beiträge skizzieren den Forschungsstand zu Generalklauseln im Europäischen Privatrecht, namentlich zum Kaufrecht und zur Geschäftsgrundlage, in Überlagerung verschiedener nationaler (Frankreich, Italien, Spanien, Portugal) und fachlicher Perspektiven (Dogmatik, Geschichte, Methode). Vorangestellt ist ein Aufsatz zur historischen und vergleichenden Auslegung im Gemeinschaftsprivatrecht, der gleichfalls bei kaufrechtlichen Generalklauseln ansetzt. Zusammenfassungen in englischer, französischer und italienischer Sprache sowie ausführliche Indizes erschließen den Band. Mit Beiträgen von Francisco Javier Andrés Santos, Christian Baldus, Peter Jung, Peter-Christian Müller-Graff, Thomas Pfeiffer, Paulo Mota Pinto, Stefano Troiano und Julien Walther.
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- ISBN
- 9783866530027