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Ein "Schau-Spiel" der Malkunst

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Das Fensterbild war das berühmteste Sujet der viel bewunderten 'Leidener Feinmaler'. Besonders in der zweiten Hälfte des 17. bis ins 18. Jahrhundert hinein erfreute sich das Motiv außerordentlicher Beliebtheit. Die Bilder erscheinen als Fenster, durch die man in Innenräume holländischer Wohnhäuser blickt: Zu sehen sind unterschiedliche Figuren in alltäglichen Situationen: bei der Arbeit in der Küche, beim Spiel oder Trinkgelage. Die Figuren wenden sich unmittelbar dem Betrachter zu: Sie lachen ihn an, prosten ihm zu oder halten ihm etwas vor Augen, das Assoziationen weckt. Jedoch erscheinen viele ihrer Gesten dem heutigen Betrachter rätselhaft. Der Autorin gelingt es, ihre Bedeutung durch Verknüpfung mit damals kursierenden Witzen oder Redensarten zu entschlüsseln. Manchmal lebt in ihnen zugleich auch die Tradition moralisierender Botschaften fort. Zentrale These der Arbeit ist es, dass das Fensterbild aus der barocken Theaterkultur in Holland hervorgegangen ist. Strukturell mit dem Bühnenbau des Rederijker-Theaters verwandt, macht das Fensterbild den Betrachter zu einem virtuellen Mitspieler in einem gemalten Miniaturtheater.

Buchvariante

2006, paperback

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