Die Kraft der Illusion
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Das Erleben von Misserfolgen sollte zu einer Beendigung der entsprechenden Handlung führen, um weitere Verluste zu vermeiden. Beispiele aus unterschiedlichen Lebensbereichen zeigen jedoch, dass Menschen eingeschlagene Handlungswege weiterhin verfolgen, auch wenn die Zielerreichung äußerst unwahrscheinlich erscheint: Industrielle fahren fort, Geld in Projekte zu investieren, auch wenn dieser Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum erzielten Ertrag steht oder militärische Interventionen werden trotz unrechtfertigbarer Verluste an Menschenleben und Ressourcen fortgeführt. Warum verbeißen sich Menschen in bestimmte Ziele und lassen sich auch durch permanenten Misserfolg nicht von diesen abbringen? Diese Fragestellung ist Ausgangspunkt dieses Buches. Es werden empirische Untersuchungen dargestellt, die einen Einfluss antizipierter Affekte bzgl. des Ausgangs einer Handlung, auf persistente Zielverfolgung und auch Leistung belegen. Darüber hinaus wird dokumentiert, dass die Einschätzung antizipierter Affekte fehlerbehaftet ist: Sowohl im Falle eines erfolgreichen als auch eines nicht erfolgreichen Handlungsausganges sind die tatsächlich erlebten Affekte nicht so stark ausgeprägt wie vor der Handlung antizipiert. Zusammenfassend begegnen die behandelten Fragestellungen den Defiziten der bisherigen Forschung und die präsentierten Ergebnisse ergänzen die vorhandene leistungsmotivationstheoretische Literatur.