Die wirtschaftlichen Aussichten der ostdeutschen Braunkohlenwirtschaft bis zum Jahr 2020
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Der deutsche und der europäische Strommarkt befinden sich in einer Phase des Umbruchs. Nach der Öffnung der Strommärkte stehen die Kraftwerke im europaweiten Kostenwettbewerb. Gleichzeitig greift die Politik in den Strommarkt ein. Mit der Begrenzung der Laufzeiten der Kernkraftwerke, der Einführung des Emissionshandels und der Förderung erneuerbarer Energien wird die Entwicklung des Strommarktes beeinflusst. Welche Rolle kann die Braunkohle, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor vor allem in den fünf neuen Bundesländern, in diesem Umfeld in der Zukunft noch spielen? Die beiden Braunkohlenproduzenten in den neuen Bundesländern, Vattenfall Europe Mining und Mibrag, sind stark von der Entwicklung des europäischen Strommarktes abhängig. Ihr Umsatz von zusammen fast 1 Mrd. Euro pro Jahr wird zum großen Teil durch die Belieferung von sieben Großkraftwerken erwirtschaft. Ob ihre Braunkohlenproduktion mittelfristig wirtschaftlich betrieben werden kann, hängt deshalb sehr stark von der Entwicklung des europäischen Strommarktes ab. Gleichzeitig ist die Komplexität der Faktoren, die für die Entwicklung des europäischen Strommarkts von Bedeutung sind, groß. Vor allem bei großer Unsicherheit und längerfristigem Zeithorizont eignet sich die Szenario-Analyse besonders gut als Prognoseinstrument. Dazu ermittelt der Autor zunächst die Faktoren, die heute und in Zukunft für die Produktion der Braunkohle und ihren Einsatz zur Verstromung von Bedeutung sind. Für diese Einflussfaktoren werden dann unterschiedliche Entwicklungen bis zum Jahr 2020 erfasst und diese Projektionen zu drei plausiblen und konsistenten Szenarios zusammengefasst. Die Untersuchung der Szenarios zeigt, dass sich die Strompreise in den nächsten Jahren sehr unterschiedlich entwickeln können. Der Emissionshandel hat dabei durchaus positive Auswirkungen für die Braunkohlenproduzenten in den neuen Bundesländern, wobei Vattenfall Europe Mining und Mibrag davon in unterschiedlichem Ausmaß profitieren. Die Untersuchung gibt schließlich Hinweise darauf, ob sich der Bau weiterer Braunkohlenkraftwerke in den neuen Bundesländern auch in Zukunft lohnen könnte.