Aufgabenbezogene Diversität in interdisziplinären Teams
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Interdisziplinäre Teamarbeit ist eine weit verbreitete Teamarbeitsform, zu der bisher kaum empirische Forschung vorliegt. Das wesentliche Merkmal dieser Teamarbeitsform ist ihre aufgabenbezogene Diversität. Die vorliegende Arbeit untersucht die folgenden Aspekte aufgabenbezogener Diversität in interdisziplinären Teams: 1. Die Konsequenzen einer hohen aufgabenbezogenen Diversität für das Auftreten von Kommunikationsproblemen und Konflikten sowie für die Kohäsion im Team und die Beanspruchung der Teammitglieder. 2. Moderierende Einflüsse der Variablen „Umgang mit Diversität“ und „Atmosphäre im Team“ auf den Zusammenhang zwischen der aufgabenbezogenen Diversität und den unter 1. genannten Variablen. 3. Die Messung aufgabenbezogener Diversität, wobei verschiedene Methoden miteinander verglichen werden. Dies geschieht im Hinblick auf die Vorhersage von folgenden Problemen bei der Zusammenarbeit: Kommunikationsprobleme, Konflikte, eine niedrige Kohäsion und eine verstärkte Beanspruchung der Teammitglieder. Zu den genannten Fragestellungen wurden vier empirische Studien durchgeführt. Über alle Studien hinweg erwies sich die sogenannte „funktionale Heterogenität“ als wenig geeignet, um Probleme bei der Zusammenarbeit vorherzusagen. Vielmehr waren Probleme bei der Zusammenarbeit vor allem mit dem Ausmaß an wahrgenommener aufgabenbezogener Diversität verbunden. Signifikante Unterschiede zwischen disziplinären und interdisziplinären Teams bezüglich der Problembelastung konnten nur dann gefunden werden, wenn in den interdisziplinären Teams auch mehr Diversität wahrgenommen wurde als in den disziplinären Teams. Außerdem zeigten sich wiederholt die erwarteten positiven Zusammenhänge zwischen der wahrgenommenen aufgabenbezogenen Diversität und Kommunikationsproblemen, Konflikten und Beanspruchungsreaktionen sowie die erwartete negative Beziehung zwischen der wahrgenommenen aufgabenbezogenen Diversität und der Kohäsion in einem Team. Für den Umgang mit Diversität und die Atmosphäre im Team konnten in der Regel keine moderierenden Auswirkungen auf diese Beziehungen gefunden werden. Beide Variablen mediierten jedoch die Zusammenhänge. Der Einfluss der Atmosphäre im Team war dabei stärker ausgeprägt als der des Umgangs mit Diversität.