Die Umweltkrise des 3. Jahrhundert n. Chr. im Nordwesten des Imperium Romanum
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Hatten Änderungen im Naturgefüge Auswirkungen auf die sog. Reichskrise im 3. Jh. n. Chr.? Diese Frage untersucht der Autor im Rahmen einer Fallstudie für den Nordwesten des römischen Reichs mit Hilfe schriftlicher, archäologischer und naturwissenschaftlicher Quellen. Diese ergeben kein widerspruchsfreies Gesamtbild. Archäologische und botanische Befunde zeigen schon im ausgehenden 2. Jh. n. Chr. Änderungen im Landschafts- und Vegetationsbild, die eine ökologische Krise im 3. Jh. fraglich erscheinen lassen. Insbesondere paläoklimatologische Befunde belegen eine klimatische Instabilität von der Zeitenwende bis ins späte 4. Jh. mit einem Schwerpunkt im mittleren 3. Jh. Die Arbeit verdeutlicht die Schwierigkeit interdisziplinärer Umweltgeschichtsschreibung und warnt vor deren unsachgemäßer Nutzung für aktuelle umweltpolitische Debatten.