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Globale Griots

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Seit Jahrhunderten ziehen Griots und Griottes durch Westafrika, um an Höfen zu singen, Epen vorzutragen, Genealogien und Geschichte zu überliefern. Als Weltmusiker treten sie seit geraumer Zeit nun auch in den Konzerthallen Europas, Amerikas und Asiens auf. Globale Griots - Performanz in der afrikanischen Diaspora schildert, wie die Institution Griots flexibel den sich ändernden historischen Rahmenbedingungen angepasst und damit der aktuelle Erfolg auf dem globalen Musikmarkt möglich wurde. Gezeigt wird zudem, wie Griots als Sinnbild afrikanischer Authentizität fungieren. Postkoloniale Eliten legitimieren ihre Stellung über die Verbindung durch das Zeichen des Griots als Repräsentanten präkolonialer Macht. In der Imagination Afroamerikas erscheint das Symbol des Griots als Verbindung zum Kontinent der Ahnen und wird so zum Ausdruck einer schwarzen Geschichte und ihres Beitrags zur Kultur der Amerikas. Für westafrikanische Migrantinnen und Migranten in Europa sind die Griots Inbegriff des kulturellen Reichtums ihres Herkunftslandes, die den Rassismuserfahrungen im Residenzland kontrastiert werden. Griots haben als Akteure aber auch ihre eigene Agenda, wenn sie ihren Patrons als Spezialisten der Tradition in die Diaspora folgen oder auf Konzertreisen die Diaspora an ihre Verpflichtungen gegenüber ihrem Heimatland ermahnen. Mittels der Performanzanalyse zeigt der Autor, wie auf Konzerten afrikanische Heimat konstruiert und damit auch westliche Gesellschaften kulturell bereichert werden. Globale Griots - Performanz in der afrikanischen Diaspora vermittelt die Möglichkeiten multilokaler Forschung, indem Akteuren, Geschichten und Symbolen durch drei Kontinente gefolgt wird. Die Studie liefert dergestalt Anregungen für Diskussionen zu Performanz, Diaspora und Globalisierung.

Buchvariante

2006, paperback

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