Verrückt nach Gott
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Wer sich mit Religion beschäftigt, gar mit dem Gedanken spielt, Theologie zu studieren, sieht sich schnell dem Verdacht ausgesetzt, nicht ganz richtig im Kopfe zu sein. Die Moderne hat offensichtlich die Worte Religion mit anderen wie Illusion, Wahnsinn, Fanatismus, Weltfremdheit so eng verknüpft, dass der Gedanke, Religion habe etwas mit einer Krankheit des Gemütes zu tun, allzu nahe liegt. Im Mittelalter dachte man ganz anders. Menschen ohne Religion waren verdächtig. Man hatte einfach eine Religion zu haben, allerdings die richtige. Vertrat man die falsche, konnte das tödliche Konsequenzen nach sich ziehen. Mit außergewöhnlichen religiösen Phänomenen rechnete man, auf sie hoffte man, an sie glaubte man. Wie ist es zu dem offenkundig eingetretenen Wandel in der Beurteilung religiöser Phänomene und ihrer Träger, der gläubigen Menschen gekommen? Dieser wissenschaftsgeschichtlichen Frage kann man aus unterschiedlichen Perspektiven nachgehen, zum Beispiel aus dem Blickwinkel der Psychiatrie, der Medizin, der Psychologie und der Theologie. Im vorliegenden Buch werden außergewöhnliche religiöse Bewußtseinsphänomenen aus der Sicht der Psychologie, der Psychotherapie und der Protestantischen Theologie in den Blick genommen und der Wandel ihrer Deutung nachgezeichnet