Dimensionen der Person
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Die kontroversen Diskussionen, die durch jüngere Forschungen in Genetik und Neurowissenschaften ausgelöst worden sind, beziehen sich sowohl auf die Deutung der gewonnenen Erkenntnisse als auch auf die Beurteilung der eröffneten Handlungsmöglichkeiten. In beiden Fällen erweist sich der Begriff der Person als zentral: Denn es ist die Person, als zurechenbare Bewusstseinseinheit, deren Auffassung sich mit den neuen Erkenntnissen verschieben könnte. Und es ist die Person, als Subjekt einer besonderen Schutzwürdigkeit, um deren Bewahrung es bei den fraglichen Handlungsmöglichkeiten geht. Wie können die personalen Charakteristika der Vernunftfähigkeit und Verantwortlichkeit vor dem Hintergrund der Einsichten in Genom und Gehirn adäquat begriffen werden? Und wie können umgekehrt die Grenzen genetischen und neurowissenschaftlichen Tuns so bestimmt werden, dass sie einem reflektierten Verständnis der menschlichen Person entsprechen? Die Beiträge des Bandes widmen sich diesen Fragen aus den relevanten normativen und deskriptiven Perspektiven, indem sie die Blickwinkel von Philosophie, Theologie, Medizin, Biologie, Psychologie, Rechtswissenschaft und Wissenschaftsgeschichte zusammenführen. Dabei erschließen sie konkrete Einzelaspekte des Personseins wie Gedächtnis, Emotionalität, Sexualität oder Intelligenz ebenso wie die Grundsatzprobleme des Gehirn-Geist-Verhältnisses, der Willensfreiheit und der Schuldfähigkeit.