Mathematische Bildung von Schülern am Ende der Sekundarstufe I
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Die unbefriedigenden Leistungen der deutschen Schüler bei TIMSS, die Ursacheninterpretationen der Fachdidaktik sowie daraus resultierende Vorschläge zur Verbesserung des Fachunterrichts gaben damals den Anlass (und hätten dies auch jetzt nach PISA-2003 erneut geben können) für ein bundesweites Modellversuchsprogramm, an dem auch Hessen beteiligt war. Das zentrale Ziel dieses Modellversuchs, der von April 1998 bis März 2003 dauerte, war es, dazu beizutragen, dass Schüler mathematische Grundbildung erwerben; dieser Begriff liegt auch dem Mathematikteil von PISA zugrunde und spiegelt sich in den verwendeten Aufgaben wieder. Solche grundbildungsorientierten Aufgaben sind ein zentraler Bestandteil der vorliegenden Arbeit. Das erkenntnisleitendes Interesse lässt sich durch die nachstehenden Fragestellungen wie folgt konkretisieren: 1. Wie kann man das kognitive Potential (sozusagen das „Grundbildungspotential“) solch kompetenzorientierter Aufgaben, die den „Geist“ mathematischer Grundbildung widerspiegeln sollen, theoretisch möglichst genau beschreiben? 2. Welche Komponenten mathematischer Grundbildung (insbesondere Vorstellungen und Fähigkeiten) zeigen Schüler aus dem hessischen Modellversuch Mathematik am Ende der Sekundarstufe I tatsächlich beim Lösen solcher Aufgaben in Leistungstests und Laborsitzungen? Eng mit letztgenanntem Punkt ist die Frage verbunden, wie erfolgreich die Lernenden sind, die an diesem Modellversuch teilgenommen haben, und insbesondere, ob diese bessere Leistungen erbringen als Lernende, die nicht daran beteiligt waren.