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Mit dem bürgerlichen Familienideal entstand ein neues Bild der Kindheit, das dem Kind einen speziellen Schonraum, ein Moratorium, zugestand. In diesem Moratorium sollten Politik, Arbeit und Verantwortung keinen Platz haben, da sie den Erwachsenen vorbehalten waren. Doch Kindheitskonzepte sind nicht auf das bürgerliche Moratorium beschränkt. In sozialdemokratischen und sozialistischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts entstanden alternative Vorstellungen von Kindheit. Sabine Andresen beleuchtet diese Differenz, die auch für pädagogische Debatten nach dem Zweiten Weltkrieg von Bedeutung war. Die Untersuchung über Kindheit und Politik anhand sozialistischer Kindheitskonzepte im 20. Jahrhundert verknüpft sich innovativ mit den theoretischen Diskussionen der neueren Kindheitsforschung. Der moderne Kindheitsbegriff wird im sozialkonstruktivistischen Paradigma betrachtet, wobei politische Dimensionen moderner Kindheitskonzepte herausgearbeitet werden. Die sozialdemokratische Kinderfreundebewegung in Österreich und die Konzepte führender Kinderfreunde wie Max Adler und Otto Kanitz werden analysiert. Zudem wird die Rezeption der Individualpsychologie sowie kommunistische Kindheitskonzepte und deren Orientierung an der Sowjetunion thematisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die soziale Not der Kinder und die „Kinderlandbewegung“ betrachtet, ebenso wie die Erziehungskonzepte der Kindergruppen und die Rolle der FDJ. Pionierkindheite
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Sozialistische Kindheitskonzepte, Sabine Andresen
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- Erscheinungsdatum
- 2006
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