Skandinavier unterwegs in Europa (1000 - 1255)
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Die erhöhte Mobilität im Hochmittelalter leistete einen Beitrag zur Europäisierung Skandinaviens. Der Autor geht der Frage nach, welchen aktiven Anteil die Skandinavier an diesem Integrationsprozess hatten. Dazu wählt er einen prosopographischen Zugriff: Die Sammlung aller in nordeuropäischen und sonstigen Quellen überlieferten Personen, die aus Skandinavien stammten und es mindestens ein Mal verlassen haben, ergibt einen Katalog von 855 Personen, 617 Reisen und 1152 Reiseteilnahmen. Zu jeder Person hat der Autor ein Biogramm erstellt, in dem die wichtigsten Lebensdaten, Verwandtschaftsverhältnisse und sämtliche Reisen aufgeführt werden. Diese Prosopographie dient als Grundlage für eine vergleichende Analyse, zu der Fragen nach Reiseintentionen und bevorzugten Zielen gehören. Die in den Quellen gefundenen Wege und Stationen der Reisenden werden abgeglichen mit einem ausführlichen Itinerar des isländischen Mönchs Nikulás von Munkathverá, der um 1150 eine Reise nach Rom und Jerusalem unternahm und darüber einen ausführlichen Bericht in altnordischer Sprache verfasste. Der Autor untersucht außerdem anhand eines Fallbeispiels, welche kulturellen Transferleistungen durch die Reisen angestoßen wurden: Wer bringt welche Eindrücke, Gegenstände oder Ideen von woher mit, und welche Auswirkungen hatte das auf sein Lebensumfeld?