Sportsprache in der Romania
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Die Thematik Sport als genuiner Teilbereich der Gesellschaftskultur ist zweifelsohne ein Stiefkind der romanistischen Forschung. Sport gehört jedoch seit der griechisch-römischen Antike zum festen Bestandteil des menschlichen Lebens. In den letzten Jahrzehnten erfuhr der Sport als Berufs- und Breitensport durch das stetig wachsende Gesundheitsbewusstsein der Menschen weltweit sogar einen derartigen Boom, dass Sportjournalisten, Schriftsteller, Feuilletonisten, Philosophen, Kulturwissenschaftler, Sprachästheten, Sprachwissenschaftler sowie Literatur- und Gesellschaftskritiker mehr und mehr den Blick für die mentalen Bilder und Diskurse, die aus dem Sportgeschehen erwachsen, öffnen. Sportsprache ist als schnelllebiges Kommunikationsmittel ein ideales Beobachtungsfeld für den Sprachwandel, für Metaphorisierungs- sowie Wortbildungsprozesse und Neologismen, aber auch für einen – bisweilen politisch motivierten – Umgang mit fremdsprachlichen Einflüssen. In vielen Punkten weist Sportsprache des Weiteren Merkmale einer internationalen Fachsprache auf. Der Begriff „Sportsprache“ scheint auf den ersten Blick ein klar umrissenes Gebiet zu bezeichnen, aber gibt es tatsächlich (nur) eine Sportsprache oder sollte man nicht vielmehr von einem verschachtelten System von Diskursen und Subdiskursen sprechen? Eine vertiefte Untersuchung der Sportsprache muss außer der Linguistik und Semiotik auch die Erkenntnisse der Psychologie, der Soziologie sowie die Verarbeitung der Thematik „Sport“ in der Literatur zur Kenntnis nehmen.