Glenn Brown
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„Ich bin ein bisschen wie Doktor Frankenstein, denn ich baue meine Bilder mit Überresten oder toten Teilen von Arbeiten anderer Künstler.“ Glenn Brown Mit einer Zombiekomödie vergleicht Tom Morton die Bilder von Glenn Brown. Theatre ist das Brustporträt eines Skeletts, dessen Knochen aus einer schmierigen organischen Masse irgendwo zwischen Fleisch, Weißleim und Himbeereis zu bestehen scheinen, während Asylums of Mars und The Hinterland mit ihren traurigen Mutantenköpfen aussehen, als wären sie im Labor eines verrückten Genetikers gezüchtet worden. Hier wird Browns Frankenstein-artiges Herangehen an die Kunst der Vergangenheit deutlich, wenn er Vorlagen von Murillo, van Gogh und die Venus von Milo einer Operation unterzieht. Das Buch „Glenn Brown“ zeigt sechs aktuelle Arbeiten des Künstlers aus dem Jahr 2006, hochwertig gedruckt auf Farbtafeln, die in das Buch eingeklebt sind, und aus jedem Gemälde ein Detail, das in diesem Großformat Browns Malweise greifbar macht: er füllt den Grund mit fließenden Strudeln variierender Farben aus; aber was nach dicken Pinselstrichen aussieht, ist genau betrachtet ein sehr flacher Farbauftrag, bei dem man fast meinen könnte, dass es sich um eine Fotografie oder den Ausdruck eines am Computer manipulierten Bildes handelt. Glenn Brown, 1966 in Hexam, Northumberland (UK) geboren, lebt und arbeitet in London. Seit Anfang der neunziger Jahre sind seine Werke in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. 2000 wurde Glenn Brown für den Turner Prize nominiert, 2004 widmete ihm die Serpentine Gallery in London eine große Übersichtsausstellung.