Die große Komplementverschiebung
Autoren
Mehr zum Buch
Umfangreiche Analysen von Textsammlungen aus den vergangenen fünf Jahrhunderten zeigen zeitweise (und teils bis in die Gegenwart hinein) eine enorme Variationsbreite auf dem Gebiet satzwertiger Komplementformen im Englischen. Hier konkurrieren that-Satz, Infinitiv und diverse Gerundialkonstruktionen miteinander. Die folgenden außersemantischen Steuerungsfaktoren mit weitgehend universalem Charakter vermögen dabei nicht nur synchron beobachtete Variationsphänomene zu erklären, sondern wirken auch über Zeiträume hinweg auf Übergangsphasen in Sprachwandelprozessen ein und tragen somit in erheblichem Maße zur Erkenntnisgewinnung über das Funktionieren von Sprache überhaupt bei: 1) Ein horror aequi-Prinzip steuert die weitgehende Vermeidung eines Aufeinandertreffens gleichartiger nicht-finiter Strukturen; 2) Diskontinuierliche Strukturen stellen eine Umgebung mit erhöhter Verarbeitungskomplexität dar, die zur Strukturverdeutlichung in besonderem Maße die explizitere von mehreren satzwertigen Varianten auslöst; 3) Extraktionskontexte begünstigen die Infinitivergänzung gegenüber verschiedenen Gerundialvarianten.