Reizreaktion und Verlangen bei pathologischen Glücksspielern: psychologische und physiologische Parameter
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Nach Schätzungen kann in Deutschland jährlich von 80.000-150.000 behandlungsbedürftigen pathologischen Glücksspielern ausgegangen werden (DHS, 2005). Trotz der gesellschaftlichen Brisanz dieses Themas steht die empirische Grundlagenforschung in Deutschland jedoch erst am Anfang. In der vorliegenden Arbeit wurde das pathologische Glücksspiel als nichtstoffgebundene Abhängigkeit aufgefasst und im Rahmen einer sog. Reizreaktionsuntersuchung die psychophysiologische Reaktivität nach Darbietung verschiedener Bildreize bei aktiven und abstinenten pathologischen Glücksspielern analysiert. Die Ergebnisse weisen analog zu Untersuchungen stoffgebundener Abhängigkeit auf eine veränderte psychophysiologische und emotionale Verarbeitung von glücksspielassoziierten Reizen insb. bei den aktiven pathologischen Glücksspielern hin. Darüber hinaus implizieren die Ergebnisse die Effektivität suchttherapeutischer Interventionsmethoden bei der Behandlung pathologischen Glücksspiels.