
Mehr zum Buch
Descartes entdeckt mit dem cogito das Prinzip des modernen Selbstbewusstseins, wobei das Ich als Selbstrechtfertigungsinstanz fungiert, die in verschiedenen Rollen wie Richter, Zeuge, Verteidiger und Angeklagter agiert. Diese Personalunion wird durch methodischen Skeptizismus belegt. Das Ich ist der Schnittpunkt von Zweifel, Gewissheit, Wahrheit und Sein. Durch funktionalisierte Skepsis erkennt das ego cogito seine Gewissheit, Substantialität, das Wahrheitskriterium und seine eigene Zeitlichkeit. Neu ist die Erkenntnis, dass Descartes’ Konzept der Substanz und das Wahrheitskriterium von Klarheit und Deutlichkeit direkt aus „Ich denke, also bin ich“ abgeleitet werden und keine bloßen rationalistischen Voraussetzungen darstellen. Auf metaphysischer Ebene steht die Evidenz des Ich der fragilen Seinsweise als vereinte Substanz von Leib und Seele gegenüber. Descartes zeigt auch, dass der Mensch durch Sprache seine getrennte leibliche und geistige Existenz in eine ethisch-kulturelle Welt formt. In der Sprache des Ich interagieren geistiges und körperliches Sein. Die Vielfalt der modernen Theorie des Selbstbewusstseins lässt sich bereits an Descartes’ cogito erkennen. Diese Studie widmet sich der historischen Forschung zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem selbstbezüglichen Ich und differenziert die vielfältigen Bedeutungsebenen des cogito, während sie Vor- und Nachteile unvoreingenommen abwägt. Zudem werden weiterführende Aspekt
Buchkauf
Zweifel und Sein, Rainer Schäfer
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2006
Lieferung
- Gratis Versand in ganz Deutschland!
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.