Das Dilemma der Bauverträge
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Kaum ein Bauprojekt bleibt von nachträglichen Plankorrekturen oder unerwarteten Hindernissen verschont. Die meist erheblichen Kostensteigerungen führen oft zu heftigen Nachtragsstreitigkeiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Die vorliegende Bearbeitung geht den wirtschaftlichen und rechtlichen Ursachen für die Häufigkeit und Intensität von Nachtragsstreitigkeiten auf den Grund. Mit Hilfe der Methodik der ökonomischen Analyse werden die hinter den Rechtspositionen stehenden wirtschaftlichen Interessen der Parteien aufgedeckt und neue Wege zur Entschärfung von Nachtragskonflikten eröffnet. Der Bauvertrag als komplexer Langzeitvertrag erweist sich aus ökonomischer Sicht als »notwendig unvollständiger Vertrag«, dessen Risiken nicht durch antizipierende Regelungen ausgeschaltet werden können - dieser Umstand findet bislang im geltenden Baurecht und in der Vertragsgestaltung zu wenig Beachtung. Unter Berücksichtigung der Kooperationsrechtsprechung des BGH wird als Lösungsvorschlag ein Programm konkreter, strukturierter Neuverhandlungspflichten entwickelt, das einer individuellen bauvertraglichen Vereinbarung oder einer Reform des geltenden Baurechts zugrundegelegt werden kann.