Die volkswirtschaftlichen Kosten einer Stoffausträge in die Ostsee minimierenden Landnutzung
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Trotz großer Reduktionsanstrengungen werden noch hohe Nährstoffmengen an Stickstoff und Phosphor in die Ostsee eingetragen. Folgen sind z. B. Algenblüten und Sauerstoffzehrung. Da vor allem im Bereich der punktuellen Quellen Reduktionserfolge erzielt wurden, haben in den letzten Jahren Nährstoffausträge aus diffusen Quellen der Landnutzung in die Ostsee an Bedeutung gewonnen. Maßnahmen zu einer Reduktion dieser Einträge umfassen Änderungen innerhalb der Flächennutzung oder machen eine Umwandlung der bestehenden Nutzung erforderlich. Reduktionsmaßnahmen rufen dabei Kosten z. B. durch Ertragsrückgänge und/oder einen höheren Aufwand bei der Bewirtschaftung hervor. Ziel dieser Arbeit ist es, Landnutzungsszenarien mit minimalen volkswirtschaftlichen Kosten für feststehende Nährstoffreduktionsziele zu entwickeln. Die Studie basiert auf verfügbaren Nährstoffemissionsdaten für sechs diffuse Eintragspfade für das deutsche Ostseeeinzugsgebiet von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig- Holstein (eingeteilt in 19 Flussgebiete), auf digitalen Landnutzungs- und Bodendaten für das Untersuchungsgebiet und zusätzlich auf Literaturauswertungen. Die Emissionsdaten wurden vom Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin zur Verfügung gestellt und dort mit dem Modell MONERIS gemittelt für die Jahre 1998-2000 berechnet. Erfasst sind die diffusen Pfade Grundwasser, Dränung, Erosion, Oberflächenabfluss, Urbaner Eintrag und atmosphärische Deposition. Aus dem Untersuchungsgebiet (23.285 km²) werden nach dem Modell insgesamt 26.175 t N/a und 925 t P/a aus diffusen Quellen in die Fließgewässer emittiert. Haupteintragspfade sind Dränung (44 %) und Grundwasser (42 %) für Stickstoff und Erosion (41 %) und Grundwasser (27 %) für Phosphor. Deshalb müssen sich Reduktionsmaßnahmen auf die Einträge aus Dränung, Grundwasser und Erosion konzentrieren. Mit Hilfe von Retentionsfaktoren nach MONERIS werden aus den Emissionswerten die Immissionen errechnet, die sich auf diffuse Quellen zurückführen lassen. Von diesen Immissionen ausgehend werden die folgenden zwei Reduktionsziele formuliert: eine 25 %ige Reduktion (entspricht 3.480 t Stickstoff und 102 t Phosphor) und eine 50 %ige Reduktion (entspricht 6.960 t Stickstoff und 204 t Phosphor) der diffusen Nährstoffeinträge in die Ostsee.