"Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie"
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Wolfgang Abendroth (1906-1985) verkörperte wie kaum ein anderer die Geschichte der Linken in Deutschland: als unermüdlicher Streiter für die Aktualität des Marxismus und die Aufarbeitung der Geschichte der Arbeiterbewegung; als akademischer Lehrer, der das selbständige Denken und politische Handeln vieler Studierender prägte. Er ist einer der Repräsentanten der außerparlamentarischen Bewegung der 1960er und 70er Jahre. Er kämpfte gegen Wiederbewaffnung, Einschränkung des Streikrechts und Disziplinierung der Gewerkschaften, gegen Notstandsgesetzgebung und Berufsverbote. Als Staatsrechtslehrer und Mitbegründer der Politikwissenschaft in der BRD engagierte er sich kompromisslos für die Verteidigung von demokratischen Grundrechten und der Prinzipien des sozialen Rechtsstaats. Dieser Band soll nicht nur an einen herausragenden Sozialisten, Wissenschaftler und Lehrer erinnern, sondern vor allem der Aktualität seines Denkens und Handelns nachgehen: der Aktualität des Kampfes für Sozialstaatlichkeit in Zeiten sozialer Polarisierung und der Krise des politischen Systems, der Aktualität des politisch-gesellschaftlichen Mandats der Gewerkschaften und der Neuformierung der politischen Linken, der „Krise des Marxismus“ und der Erneuerung gesellschaftskritischen, am Marxismus orientierten Denkens im Zeitalter des globalen Kapitalismus, seiner Widersprüche und der sozialen und politischen Bewegungen, die ihm Widerstand leisten, der Aktualität politischer Bildung und des Streitens für Gegenöffentlichkeit.