Karl August Böttiger
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Federfix, Tigeraffe, Dämon - mit der Reputation des Weimarer Schulleiters Karl August Böttiger (1760-1835) steht es nicht zum besten. Der 1791 auf das Direktorat des Weimarer Gymnasiums berufene Böttiger gilt als indiskreter Beobachter der residenzstädtischen Gesellschaft, als schadenfrohe Plaudertasche, die eine Reihe ungeschminkter Anekdoten über Goethe und seinen Herzog in die Welt gesetzt habe. Das vorliegende Buch macht sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses schlechten Rufs. Es zeigt auf, daß Böttigers Stilisierung zum Störenfried auf der Idealisierung des 'klassischen Weimar' beruht, und entdeckt hinter den stereotypen Zuschreibungen eine vielseitige Persönlichkeit, die als Pädagoge, Journalist und Altertumskundler eine weitreichende Wirkung entfaltete. Auf breiter Quellenbasis wird Böttigers Situation in Weimar und später Dresden beschrieben, werden Vernetzungen und Reibungspunkte aufgedeckt, literarisches Schaffen und öffentliches Auftreten untersucht. So ergeben sich Einblicke in das Leben eines Gelehrten um 1800, für den die Begegnung mit dem > Ereignis WeimarLebensereignis< wurde.