Politikunterricht evaluieren

Evaluationen von Schule und Unterricht erhalten eine zunehmende Bedeutung und sind fachspezifisch zu präzisieren. Dieser Weg soll mit der vorliegenden Publikation beschritten werden, in der konzeptionell auch auf die Möglichkeit zugesteuert wird, den eigenen Unterricht deutend und reflexiv zuevaluieren. Für die (Selbst-)Evaluation sind qualitative Analysen von Unterrichtsinteraktionen ebenso ergiebig wie die von standardisierten Testaufgaben. In dieser dritten gemeinsamen Publikation des Arbeitskreises Empirische Fachunterrichtsforschung wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, qualitative Unterrichtsanalysen zu systematisieren und konkret für die Praxis aufzubereiten. Immer wieder ist nachgefragt worden: Wie lassen sich aus der qualitativen Forschung gewonnene Ergebnisse / Erkenntnisse an Lehrerinnen und Lehrer vermitteln und rückmelden? Indem die Autoren und Autorinnen versuchen, sich eine Vorstellung von den Handlungsanforderungen im Politikunterricht zumachen, liegt nun eine solche Rückmeldung vor. Die methodengeleitete Aufbereitung von Dokumenten aus und zum Sach- und Politikunterricht ist gedacht als Beitrag zur Hochschuldidaktik bzw. zur hochschuldidaktischen UmSetzung sowie zur Didaktik in Veranstaltungen der Lehrerweiterbildung. Dabei sollen Bereichsgrenzen und Zuständigkeiten von Hochschule / Universität / Forschung einerseits und dem Praxisfeld Schule nichtvorschnell verwischt werden, vielmehr stellt das Buch den Versuch dar, beides -trotz systematischer Differenzen (Handlungsentlastung und Handlungsdruck) -produktiv aufeinander zu beziehen. Die Autoren und Autorinnen dieses Buches richten sich an Studierende, Referendare, Lehrerinnen, Fachleiter, Hochschullehrerinnen und -dozenten in den verschiedenen Phasen der Lehreraus- und -weiterbildung sowie an interessierte Jugend- und Erwachsenenbildner, die sich über Disziplingrenzen hinweg mit der Institution des Politikunterrichts in der Schule befassen. (In)direkt sind damit auch die Schülerinnen und Schüler angesprochen, die schließlich von kompetent ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern profitieren.