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Obwohl das hochmittelalterliche Italien seinen europäischen Nachbarn politisch, ökonomisch und wissenschaftlich überlegen war, setzte die volkssprachliche Literatur wesentlich später ein als in anderen Regionen. Diese Verzögerung wurde oft mit der Vorstellung der Italiener erklärt, Nachfolger der alten Römer zu sein. Italienische Dialekte galten als Varianten des Lateins, das eine unveränderliche Grammatik erhielt. Daher entschieden sich viele Schriftsteller für das Französische oder Okzitanische, um in der Volkssprache zu schreiben, da diese Sprachen im Mittelmeerraum weit verbreitet waren und zahlreiche schriftliche Vorbilder boten. Der Übergang vom Latein zum Volgare war jedoch unvermeidlich, da nur noch die Gebildeten Latein verstanden. Mit der Kodifizierung von juristischen Zeugenbefragungen und Beichtspiegeln in der Volkssprache begannen Richter, Notare und Kleriker, auch nicht-pragmatische Texte in dieser Sprache zu verfassen. Diese frühen Texte, von denen etwa zwanzig erhalten sind, entstanden aus der Mündlichkeit und sind einfache Formen. Sie sind jedoch unverzichtbar für die Vorgeschichte der italienischen volkssprachlichen Literatur, die oft erst mit dem 'Sonnengesang' des Hl. Franz von Assisi beginnt. Die Abhandlung verfolgt anhand dieser ältesten volkssprachlichen Texte den Prozess der Herausbildung der italienischen Volgare-Literatur.
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Die Anfänge der italienischen Literatur aus der Praxis der Religion und des Rechts, Frank Rutger Hausmann
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- 2006
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