Die Automobilindustrie in Deutschland
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Das Koordinationsmängel-Diagnosekonzept (KMD-Konzept) ist eine Methode zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit realer Marktprozesse, die bewusst für die empirische Anwendung entwickelt wurde. Die Autorin wendet das KMD-Konzept auf die deutsche Automobilindustrie an. Zweitens ist die Automobilindustrie in Deutschland wie in allen anderen Nationen eine hoch konzentrierte Branche. Die weltweit verbliebenen Herstellerkonzerne - es sind elf, wovon vier deutschen Ursprungs sind - bilden auf den jeweiligen nationalen Märkten ein Oligopol in beide Richtungen, d. h. ein Angebots- wie auch Nachfrageoligopol. Entsprechend groß ist ihr Machtpotenzial gegenüber der jeweiligen Marktgegenseite, d. h. gegenüber den Händlern und Endkunden wie auch gegenüber den Zulieferern. Ob und inwieweit dieses Machtpotenzial in wettbewerbswidriger Art und Weise - d. h. zum Schaden der anderen Marktteilnehmer und somit letztlich zum Nachteil der Gesamtwirtschaft - ausgenutzt wird, ist ein weiteres Untersuchungsziel dieser Studie. Mit dem KMD-Konzept steht dabei ein Instrumentarium zur Verfügung, das die Messung der Funktionsfähigkeit von Märkten auf der Basis von Zeitreihenanalysen vollzieht. Die durchgeführte Analyse nach dem KMD-Konzept liefert somit wichtige Anhaltspunkte für den wettbewerbspolitischen Umgang mit Oligopolmärkten.