Reformen im Mittleren Osten
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Stabilität im Mittleren Osten ist nur durch ein gemeinsames Vorgehen Europas und der USA in enger Abstimmung mit Vertretern der Region erreichbar. Beim 133. Bergedorfer Gesprächskreis analysierten Politiker und Experten aus dem Mittleren Osten, den USA und EU-Mitgliedstaaten die aktuelle Situation und diskutierten politische Handlungsoptionen. Die Intervention im Irak bewerteten einige Teilnehmer trotz aller Fehler und Gefahren positiv: Durch dieses 'kontrollierte Erdbeben' sei die politische Landschaft nach Jahrzehnten der Stagnation in Bewegung gekommen. Andere betonten, die Intervention habe den Irak zum Sammelpunkt des internationalen Terrorismus gemacht, und die ethnischen und konfessionellen Konflikte drohten die gesamte Region zu destabilisieren. In Bezug auf das iranische Atomprogramm standen die innere Dynamik des Iran und die Rolle der USA im Mittelpunkt. Bei der Frage der Modernisierung zeigte sich, wie unterschiedlich die Vorstellungen über das Verhältnis von Staat, Religion und ethnischer Zugehörigkeit in der islamischen Welt sind. Die westliche Seite sah in der Radikalisierung der Region den Hauptgrund für die fehlende Sicherheit und ein grundsätzliches Hindernis für eine Zusammenarbeit. Teilnehmer aus dem Mittleren Osten warfen dem Westen vor, verbündeten Autokraten gegenüber weniger strenge Maßstäbe anzulegen und einseitig Partei für Israel zu ergreifen. Der Gesprächskreis arbeitete Bereiche heraus, in denen der Einfluss von außen Reformen unterstützen kann und entwickelte Handlungsansätze der EU und der USA.