Gebündelte Kompetenzen für berufliche Integration
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Der INBAS-Werkstattbericht 2006 „Mit gebündelten Kompetenzen zur beruflichen Integration“ vermittelt umfassende Einblicke in die tägliche Praxis der im Rahmen des Modellprogramms „Kompetenzagenturen“ agierenden Case Managerinnen und Case Manager. Seit November 2002 begleiten 15 Kompetenzagenturen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) so genannte besonders benachteiligte Jugendliche bei ihrer beruflichen und sozialen Integration. Dabei unterstützen die Case Manager/innen die jungen Menschen individuell und passgenau, sie gleichen also Förderbedarf und vorhandene Angebote miteinander ab und loten gemeinsam mit den Jugendlichen deren Zukunftsperspektiven aus. Über aufsuchende Konzepte und präventive Zusammenarbeit mit Schulen und durch direkte Zuweisung kooperierender Ämter erreichten die Kompetenzagenturen bislang weit über 5.000 Jugendliche, von denen mehr als 3.000 in die intensive Betreuung des Case Managements übernommen wurden. Ein Drittel dieser Jugendlichen befindet sich bereits auf einem Weg, der ihren jeweiligen Motivationen und Kompetenzen bestmöglich entspricht und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Was mit „besonders benachteiligt“ gemeint ist und welche Schwierigkeiten die Kompetenzagenturen bei der Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen überwinden müssen, wird durch einige exemplarisch aufgeführte Lebensläufe veranschaulicht. Das Instrument Case Management wird in verschiedenen Artikeln detailliert dargestellt, eindrucksvoll beschreiben die Autor/inn/en die Lotsentätigkeit der Kompetenzagenturen und deren Bildungs- und Arbeitsangebote. Besonders betont wird die Notwendigkeit der Vernetzung und Abstimmung mit den Kommunen, den Trägern der Grundsicherung (SGB II) und den Agenturen für Arbeit. Viele Kompetenzagenturen werden präventiv in Schulen tätig, um Maßnahmekarrieren zu verhindern und den jungen Menschen einen direkten Übergang in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt zu erleichtern. Es entstehen Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben, und gemeinsam werden Konzepte und Angebote entwickelt mit dem Ziel einer frühzeitigen Qualifikation für den ständig höhere Ansprüche stellenden Arbeitsmarkt. Mit der Auswertung seiner statistischen Erhebungen erbringt das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in seiner Funktion als wissenschaftliche Begleitung des Modellprogramms den Beweis für den Erfolg der innovativen Arbeitsansätze der Case Manger/innen in den Kompetenzagenturen. Das Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH (INBAS) koordiniert, steuert und dokumentiert gemäß dem Auftrag des BMFSFJ als Regiestelle das Modellprogramm „Kompetenzagenturen“. Zudem sorgt es für den Ergebnistransfer zwischen den beteiligten Akteuren. Mit dem Werkstattbericht erhält die interessierte Öffentlichkeit Einblick in die Ergebnisse des Modellprogramms.