Perspektiven für das bayerische Gymnasium im 21. Jahrhundert durch strukturelle Veränderungen
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Die vorliegende Arbeit, die als Dissertation an der Universität Würzburg im Fach Schulpädagogik angenommen wurde, geht von der grundlegenden These aus, dass das heutige bayerische Gymnasium in seiner Konzeption und Struktur veraltet ist und deswegen nur eingeschränkt seinem (höheren) Bildungsauftrag nachkommen kann. Im ersten Teil der Arbeit wird in Rückgriff auf die historische Entwicklung der Schulart und die Bildungsexpansion der letzten 30 Jahre dargestellt, wie sehr das Gymnasium in Bayern traditionellen Mustern verhaftet ist und welche Gründe für den Gymnasialbesuch heute maßgeblich sind. Am Beispiel der Oberstufe des bayerischen Gymnasiums wird im zweiten Teil der Arbeit aufgezeigt, dass die kultusministeriellen Vorgaben und Erwartungen im Hinblick auf den umfassenden formalen und materialen Bildungsauftrag in der aktuellen Struktur nicht erfüllt werden können. Dies liegt vor allem in der Vorstellung einer Bildung des Individuums begründet, bei der gleichzeitig auf ein Universitätsstudium und einen möglichen Übertritt ins Berufsleben vorbereitet werden soll. Abschließend wird ein neues Modell einer Oberstufe auf den verschiedenen strukturellen Ebenen des Schulsystems beschrieben, das vor dem Hintergrund einer bildungstheoretischen Fundierung der Schulart sowohl wissenschaftspropädeutische Aufgaben wahrnehmen als auch eine Hinführung auf die Arbeitswelt leisten kann. Die daraus resultierenden Konsequenzen für das gesamte Schulsystem werden am Ende aufgezeigt.