Hermann Korb und seine Zeit
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Die bisher umfangreichste Darstellung zum Leben und Werk des bedeutenden norddeutschen Barockbaumeisters und ein umfassender Einblick in die Baupraxis eines absolutistischen Kleinstaats in Mitteleuropa um 1700. Hermann Korb (1656-1735), fürstlicher Landbaumeister am Hof der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, schuf mit der 1887 abgetragenen Wolfenbütteler Bibliotheksrotunde ein Werk von europäischem Rang. Gefördert von dem kunstsinnigen Herzog Anton Ulrich und ausgebildet unter dem Landbaumeister Johann Balthasar Lauterbach stieg der gelernte Tischler zum leitenden Architekten des Fürstentums auf. Die virtuose Beherrschung des Holzbaus, ein Sinn für Ausgewogenheit in der Baukörpergliederung und ein schöpferischer Umgang mit dem Formenrepertoire seiner Zeit zeichnen die Architektur dieses bedeutenden Vertreters des protestantischen Barock in Norddeutschland aus. Die Harmonie, Klarheit und Originalität seiner großzügig entworfenen Treppenanlagen und Festsäle zeigen Korbs Meisterschaft in der Inszenierung repräsentativer Raumfolgen. Im Laufe seiner annähernd fünfzig Jahre währenden Wirkungszeit entstanden im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel zahlreiche Schlossanlagen und Herrenhäuser, Kirchen, Bürgerhäuser und öffentliche Gebäude. Nur ein Teil dieser überwiegend in Fachwerk errichteten Bauwerke haben die letzten Jahrhunderte überdauert. Doch künden die heute noch erhaltenen Bauten von der einstmals glanzvollen Zeit barocken Bauens im Braunschweiger Land. Anlässlich der Wiederkehr seines 350. Geburtstages widmet sich dieses Buch dem Leben, Werk und Umfeld des norddeutschen Baumeisters. Mit seiner Werkmonographie liegt erstmals eine umfassende Darstellung der Baupraxis dieser Epoche im Fürstentum vor. In einführenden Essays und kurzen Gebäudedarstellungen geben die Autoren einen Einblick in das umfangreiche Spektrum seines Schaffens – vom prächtigen Residenzschloss bis zur einfachen Schleusenanlage. Besonderes Augenmerk gilt der Einbindung des Korbschen Werks in die Architekturtheorie seiner Zeit, die mit dem zeitweilig in Wolfenbüttel wirkenden Leonhard Christoph Sturm ihren bedeutendsten Vertreter im unmittelbaren Umfeld Korbs fand.