Königsherrschaft im ostfränkischen Reich
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Die Periode des Ostfränkischen Reichs (833—998) gilt gemeinhin als bloße Verfallsepoche des karolingischen Frankenreichs, bestenfalls noch als eine Vorstufe zum Deutschen Reich, jedenfalls als eine Zeit, in der die karolingische Staatlichkeit zerfiel und einer ›Königsherrschaft ohne Staat‹ wich. Dieses Buch bietet erstmals eine übergreifende verfassungsgeschichtliche Analyse der ostfränkischen Königsherrschaft. Gefragt wird darin nach Handlungsspielräumen und Wirkungsweisen der Könige, nach ihrem Herrschaftsverständnis, nach den Personen und Institutionen, die ihre Herrschaft mittrugen, nach den Formen der politischen Entscheidungsfindung, nach den Mitteln, mit denen die Könige den Adel an sich zu binden versuchten, und nach der persönlichen Präsenz der Herrscher in ihrem Reich. In allen Punkten erweisen sich die herkömmlichen statischen Verfassungsmodelle als wenig brauchbar; die Historiker müssen vielmehr nach neuen Wegen suchen, um die Dynamik der Herrschaftsformen des Frühmittelalters zu verfassen.