Sehen mit dem Stift in der Hand
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Wie schreiben, was im Augenblick einer Aufführung vergeht und mit ihrer Wahrnehmung auch einer Aufzeichnung entgeht? Wie im Schreiben auf- und festhalten, was stets auf dem Weg und in Bewegung ist? Das Tanz- und Theaterereignis entzieht sich in seinem Verweis auf die sinnliche Erfahrung einer körperlichen und bewegten Gegenwart mit den Blicken auch dem Schriftzug des Schreibenden. Die Frage nach Beschreibung und Aufzeichnung der Wahrnehmung flüchtiger Kunstformen bewegt sich nicht nur im tanz- und theaterwissenschaftlichen Bereich der Aufführungsanalyse und -kritik, sondern berührt darüber hinaus wesentliche Grundlagen geistes- und kulturwissenschaftlicher Arbeitsfelder. Das vorliegende Buch geht grundlegenden Problemen und Paradoxien der komplexen Beziehung von Aufführung und Aufzeichnung, Theater/Tanz und Wissenschaft, Wahrnehmung und Gedächtnis, Bewegung und Stillstellung nach. 'Sehen mit dem Stift in der Hand' heißt auch, das Ereignis von Tanz und Theater im Schreiben lesbar werden zu lassen – es vor Augen zu führen: in der Schrift der Aufzeichnung aufzuführen.